PLUTAnews Ausgabe 29
Wir helfen Unternehmen.

Immobilien in der Krise – Wertschöpfungsmöglichkeiten gezielt nutzen

November 2024

Im Immobilienmarkt häufen sich die Insolvenzen. Die Krise verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit eines aktiven Immobilienmanagements, um die Verkaufserlöse zu steigern.

Zunehmender Leerstand, unerwarteter Zinsanstieg, gestiegene Energiekosten und umfassende Nachhaltigkeitsanforderungen drängen so manche Gewerbeimmobilie ins Abseits. Investoren und Bestandshalter geraten vermehrt unter Druck. Die zügige Verwertung wird künftig vielfach – wenn überhaupt – nur mit sehr hohen Abschlägen möglich sein.

Weiterlesen

Fazit:

Auch wenn Insolvenzverwalter häufig eine schnelle Verwertung erreichen müssen, bieten sich durch gezielte Wertschöpfungsmaßnahmen erhebliche Potenziale, um den Verkaufspreis zu steigern. Mit einem durchdachten Ansatz lässt sich nicht nur die Attraktivität der Immobilie für Investoren steigern, sondern auch die Insolvenzmasse für die Gläubiger erhöhen.

Überwiegende Zahl öffentlicher Unternehmen ist privatrechtlich organisiert
Überwiegende Zahl öffentlicher Unternehmen ist privatrechtlich organisiert

Haftung nicht ausgeschlossen – Wirtschaftliche Herausforderungen für öffentlich-rechtliche Unternehmen

Rechte und Pflichten der InsO gelten auch für öffentlich-rechtliche Betriebe, die privatrechtlich organisiert sind. Das bedeutet daher, auch die Haftungsrisiken für Entscheidungsträger bestehen in diesen Unternehmen.

Öffentlich-rechtliche Eigenbetriebe und Kommunalunternehmen sind verpflichtet, sparsam und wirtschaftlich zu handeln. Das Gewinnstreben steht nicht im Vordergrund; die Unternehmen sind der Daseinsvorsorge und dem Gemeinwohl verpflichtet. Trotz dieser Ausrichtung sind sie im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht vor Krisen geschützt. Restrukturierungen sind oft komplex, und Geschäftsführer müssen die rechtlichen Risiken berücksichtigen. Dies gilt vor allem dann, wenn Liquiditätsschwierigkeiten drohen.

Unternehmen oft privatrechtlich organisiert
Öffentliche Unternehmen sind Betriebe, die mehrheitlich vom Staat kontrolliert werden. Dies bedeutet beispielsweise, dass die öffentliche Hand über 50 Prozent des Kapitals hält. Um sicherzustellen, dass sie tatsächlich gemeinwohlorientiert handeln, gibt es eine Beteiligungssteuerung durch den Staat. Öffentliche Unternehmen können sowohl eine privatrechtliche als auch eine öffentlich-rechtliche Rechtsform haben.

Die überwiegende Zahl öffentlicher Unternehmen ist privatrechtlich organisiert, vor allem in Rechtsform einer Kapitalgesellschaft (beispielsweise GmbH oder AG).

Haftungsrisiken für organschaftliche Vertreter
Wirtschaftlich tätige öffentliche Unternehmen, die privatrechtlich als Kapital- oder Personengesellschaften organisiert sind, unterliegen der Insolvenzfähigkeit gemäß der deutschen Insolvenzordnung (InsO). Dies bedeutet, dass sie bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung zwingend insolvenzantragspflichtig sind. Und den Verantwortlichen, die zu spät einen Insolvenzantrag stellen, drohen vor allem zivilrechtliche, aber auch strafrechtliche Haftungsrisiken.

Kommunale Betriebe, die rote Zahlen schreiben, stehen vor erheblichen und persönlichen Haftungsrisiken für die organschaftlichen Vertreter.

Denn der Betrieb von privatrechtlich organisierten, öffentlich-rechtlichen Unternehmen, die dauerhaft Verluste erwirtschaften, kann gegen das Privatwirtschaftlichkeitsgebot und die damit verbundene Gewinnorientierung verstoßen. Hierdurch bestehen für die Entscheidungsträger neben dem insolvenzrechtlichen Haftungspotenzial weitere Risiken. Dazu gehören kommunalhaushaltsrechtliche, beihilferechtliche und strafrechtliche Risiken (beispielsweise Untreue).

Welche Möglichkeiten die Sanierung in Eigenverwaltung bietet, und wie geprüft werden kann, ob ein Insolvenzantrag gestellt werden muss, kann im Fachartikel der beiden Autoren in Ausgabe 03/2024 der RestructuringBusiness nachgelesen werden.
· Dr. Maximilian Pluta, Ludwig Stern, PLUTA Niederlassung München

Jährliche Insolvenzzahlen wieder gestiegen – Große Krise in Sicht?

Das statistische Bundesamt bestätigt in Zahlen die Meldungen der täglichen Wirtschaftsberichte: die Insolvenzzahlen in Deutschland steigen. Im ersten Halbjahr 2024 meldeten die Amtsgerichte 10.702 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren rund 25 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Forderungen der Gläubiger aus den im ersten Halbjahr 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Gerichte mit rund 32,4 Milliarden Euro. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatten die Forderungen nur bei rund 13,9 Milliarden Euro gelegen.

Die aktuell steigenden Zahlen betreffen so gut wie jede Branche. Die Folgen der Pandemie und des Ukrainekrieges, hohe Material- und Energiekosten sowie gestiegene Finanzierungskosten belasten die Betriebe. Gemessen an der Zahl der Gesamtunternehmen stellen 5,7 von 1.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag. Die Mehrheit der Insolvenzen betrifft Kleinstunternehmen.

2024 dürfte die Zahl der insolventen Unternehmen bei über 20.000 liegen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass der Anstieg von einem niedrigen Niveau aus beginnt. In den vergangenen Jahren gab es historisch betrachtet sehr wenige Insolvenzverfahren. Die Zahlen für Insolvenzen waren 2021 mit rund 14.000 auf einem Rekordtief. Im Gesamtjahr 2023 meldeten in Deutschland rund 17.800 Unternehmen Insolvenz an, was einem Anstieg von 22 % gegenüber 2022 entsprach.

Im Rezessionsjahr der Finanzkrise 2009 gab es rund 33.000 Insolvenzen, im Jahr 2003 über 39.000 Verfahren. Statt von einer Insolvenzwelle handelt es sich also eher um Aufholeffekte.
· Dr. Stephan Laubereau, PLUTA Niederlassung Frankfurt

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
Quelle: Statistisches Bundesamt: Insolvenzverfahren, Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen); Berechnungen des IfM Bonn ©IfM Bonn S56-1-23

Aktuelle Meldungen aus den Branchen

Zahlreiche Immobilienverfahren

Stuttgart / Düsseldorf / München / Frankfurt. Deutschlandweit beschäftigen sich die PLUTA-Teams gleich mit mehreren Insolvenzverfahren aus der Immobilienbranche. In Stuttgart bearbeitet Ilkin Bananyarli die Insolvenz der bekannten Wohninvest Gruppe mit über 50 Projektgesellschaften. Im Immobilienverfahren eines Architekturbüros konnte der Anwalt bereits eine Lösung erzielen. Der Insolvenzplan für die campus GmbH Bauten für Bildung und Sport wurde von den Gläubigern angenommen. Auch in Düsseldorf gelang Dr. Uwe Paul eine erfreuliche Lösung für drei Gesellschaften der INTERBODEN Gruppe. Ein Investor übernimmt wesentliche Teile der Immobiliengruppe und rund 70 Mitarbeiter.

Hoffnung gibt es auch in München für die Wohnungsbaugenossenschaft MARO. Die PLUTA-Anwälte Ivo-Meinert Willrodt und Marlene Scheinert arbeiten an einer Insolvenzplanlösung, um die Genossenschaft zu erhalten, die bezahlbaren Wohnraum für rund 700 Bewohner bietet. In Frankfurt ist der Büroturm Trianon in die Insolvenz geraten, weil ein Hauptmieter auszieht. Insolvenzverwalter Dr. Stephan Laubereau sucht nun nach einer Lösung.

Sozialverband bleibt erhalten

Bielefeld. Einer der größten Sozialverbände in Deutschland mit über 200 Einrichtungen in der Alten- und Krankenpflege konnte erfolgreich saniert werden. Nach neun Monaten im Eigenverwaltungsverfahren stimmten die Gläubiger dem Sanierungsplan der AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. mit 99,9 % der Stimmen zu. Über 4.000 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Sachwalter im Verfahren war Stefan Meyer, der das Verfahren in enger Abstimmung mit dem Vorstand und der Eigenverwaltung im Interesse der Gläubiger gefördert hat.

Eishockey-Club spielt weiter

Bayreuth. Seit September sind die Eishockey-Spieler der Bayreuth Tigers wieder auf dem Eis und spielen um Punkte in der Oberliga Süd. Peter Roeger und sein Team fanden einen Investor für den insolventen Traditionsclub. Durch den Insolvenzplan ist der Spielbetrieb des Eishockeyteams gesichert.

Tiger weiter auf dem Eis
Tiger weiter auf dem Eis

M&A-Prozess für Mode-Sportmarke

München. Die Rise Up Fashion GmbH – bekannt unter dem Markennamen Oceansapart – soll in einem strukturierten Investorenprozess verkauft werden. Das beauftragte M&A-Team der PLUTA Management GmbH, das von Ludwig Stern geleitet wird, setzt diesen Prozess um. Das Modeunternehmen mit über 100 Mitarbeitern befindet sich seit Sommer in einem Insolvenzverfahren.

Online-Uhrenhändler saniert sich

Köln. Die CHRONEXT Service Germany GmbH, ein bekannter Anbieter von CPO (Certified Pre-Owned) und Vintage-Uhren, hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Tillman de Vries und Dr. Ruth Rigol unterstützen das Unternehmen in der Restrukturierung. Ziel ist es, den Online-Uhrenhändler zukunftssicher aufzustellen.

Lebensversicherer in Not

München. Der Lebensversicherer FWU hat Insolvenz angemeldet. Ein Fall, der europaweit für Schlagzeilen sorgt, denn das Unternehmen hat in Europa rund 300.000 Kunden. Das komplexe Verfahren wird von Ivo-Meinert Willrodt und Wolfgang Bernhardt betreut. Derzeit werden Sanierungsoptionen geprüft, um eine zukunftsfähige Lösung für das Unternehmen zu finden.

Investor für Babynahrungshersteller

Kempten. Im Allgäu geht es bei der Firma Töpfer weiter. Das Team bestehend aus Dr. Maximilian Pluta, Ludwig Stern und Florian Zistler unterstützte den Hersteller von Babynahrung im Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Nach erfolgreicher Betriebsfortführung wurde nun mit TCF Capital ein strategischer Investor gefunden, der rund 130 Mitarbeiter übernimmt.

Betrieb fortgeführt, Investor gefunden
Betrieb fortgeführt, Investor gefunden

100-Prozent-Quote für Gläubiger

Bremen. Die Gläubiger der Werft können sich freuen. Dr. Christian Kaufmann erzielte eine Quote von 100 Prozent im Verfahren der NAVITEK - Schiffsreparatur- und technische Beratungsgesellschaft. Das Verfahren verlief damit außergewöhnlich erfolgreich für alle Beteiligten.

Rettung von Seniorenheimen

Herford / Hannover / Oldenburg / Lübbecke. Die Pflegebranche steckt in der Krise. Umso erfreulicher ist es, dass mehrere Seniorenheime gerettet wurden: Frank Schorisch und sein Team erzielten eine Lösung für das Seniorenheim Familie Gärtner, das von einer Investmentgruppe aus Bremen übernommen wurde. Für das Senioren- und Pflegeheim Neuer Hof in Bad Lauterberg fand Torsten Gutmann ebenfalls einen Investor. Und Dr. Christian Kaufmann erreichte Nachfolgelösungen für die Seniorenzentren Haarentor in Oldenburg und »to huus achtern Diek« in Blexen. Im Eigenverwaltungsverfahren der DIAKONIE – Pflege und Gesundheitsdienst gGmbH aus Lübbecke stimmten die Gläubiger dem von Stefan Meyer und Torsten Gutmann erstellten Insolvenzplan einstimmig zu. Die beiden ambulanten Pflegedienste bleiben mit allen Arbeitsplätzen erhalten.

Weitere Lösungen für Autozulieferer

Stuttgart / Leipzig. Beim bekannten Automobilzulieferer Allgaier erzielte das PLUTA-Team zwei weitere Lösungen. Fritz Zanker veräußerte die mexikanische Tochtergesellschaft an einen italienischen Investor. Und Heinz-Joachim Hombach konnte nach 14-monatiger Betriebsfortführung eine Lösung für die Allgaier Sachsen GmbH erzielen. Ein mittelständisches deutsches Familienunternehmen übernimmt den Betrieb und alle rund 100 Mitarbeiter.

Bekannter Modehändler gerettet

Hannover. Der Modehandel befindet sich in einer schwierigen Phase. Trotzdem gibt es eine Investorenlösung für den Männermodespezialisten WORMLAND, der ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen hat. 300 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Sachwalter im Verfahren war Torsten Gutmann.

Investorenlösung in stürmischen Zeiten
Investorenlösung in stürmischen Zeiten

Interview – In Unternehmen viel bewegen

Herr Stern, Sie sind gerade bei mehreren produzierenden Unternehmen in der Sanierung tätig. Warum ist hier der Veränderungsdruck besonders hoch?
Das Grundproblem in vielen Unternehmen sind die „Multi- bzw. Stapelkrisen“. Das heißt konkret, dass die Geschäftsführung nicht nur eine Herausforderung lösen muss, sondern gleich mehrere Themen brennen. Nach der Coronakrise kam der Ukraine-Krieg und die Energiepreise schossen in die Höhe. Jetzt schwächelt die Konjunktur und bei einigen Unternehmen bricht der Markt regelrecht zusammen, während die Kosten weiter steigen. Hinzu kommt der Druck von Seiten der Regulatorik. Das ist eine gefährliche Mischung, da bei so vielen Krisenherden schnell die Existenz der Firma auf dem Spiel steht. Der Anpassungsdruck in einigen Branchen ist enorm. Unser aktueller Fokus liegt v.a. auf produzierenden Unternehmen im Bereich Lebensmittel, Konsumgüterhersteller, aber auch Mittelständlern aus dem Maschinenbau.

Inwiefern beeinflussen regulatorische Anforderungen und gesetzliche Vorgaben Ihre Arbeit?
Die regulatorischen Anforderungen in Deutschland, insbesondere die überbordende Bürokratie, belasten derzeit alle Unternehmen außerordentlich. Weitergehende Regulatorik in der Lebensmittelbranche macht größtenteils vor dem Hintergrund des Schutzes der Verbraucher tatsächlich auch Sinn und ist für deutsche Unternehmen sogar eher ein Wettbewerbsvorteil. Die Hersteller können hier durch ihre Qualität punkten. Dennoch gibt es in den meisten Branchen viel zu viel Arbeit mit Dokumentationspflichten, die oft überflüssig sind. Damit steigen die Kosten für die heimischen Unternehmen und benachteiligen diese im internationalen Wettbewerb. Wir brauchen eine „echte Trendwende“ beim Bürokratieabbau.

Haben sich durch diese veränderten Faktoren und die konjunkturelle Lage die Anforderungen für eine Restrukturierung verändert?
Einige bisher erfolgversprechende Sanierungshebel fallen gerade weg, da wir bei den meisten Unternehmen mit einem sinkenden Absatz kalkulieren müssen. Früher gab es in den Firmen ein stabiles Kostenniveau – und mittels Kostensenkungen oder Umsatzsteigerungen durch neue Aufträge ist die Sanierung gelungen. Heute haben wir ein rückläufiges Marktvolumen bei gleichzeitig massiven Kostensteigerungen. Ich konstatiere: Der Rückenwind in der Sanierung fehlt. In solchen Fällen ist es das Ziel, kurzfristig eine schwarze Null zu schreiben, um das Unternehmen zu erhalten.

Vermehrt streben die Firmen auch außergerichtliche Sanierungen an. Welche Vorteile bietet so ein Verfahren?
Eine außergerichtliche Sanierung ist kostengünstiger und schneller, wenn alle Stakeholder eingebunden werden und gut kommuniziert wird. Das ist allerdings nur möglich, wenn ein Unternehmen die Sanierung frühzeitig angeht. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Maßnahme in der Regel nicht öffentlich wird. Man kann das „I-Wort“ vermeiden, da viele Geschäftsführer den Stempel einer Insolvenz scheuen. Eine Beendigung von Vertragsverhältnissen ist allerdings nicht möglich. Das ist ein Nachteil. Die Eigenverwaltung ist dann eine Alternative, da ihr Werkzeugkasten viel umfangreicher ist. Das Unternehmen kann sich z.B. auch von nachteiligen Mietverträgen trennen oder Personalmaßnahmen schneller und kostengünstiger umsetzen.

Können Sie ein konkretes Beispiel aus Ihrer Praxis nennen, bei dem die außergerichtliche Sanierung besonders herausfordernd ist?
Wir unterstützen derzeit ein Unternehmen aus der Druckindustrie. Hier ist der Umsatz um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Wir haben das Unternehmen bereits in eine „stabile Seitenlage“ versetzt, aber jetzt schreibt ein Großkunde, einen wichtigen Auftrag neu aus. Diese Ausschreibung entscheidet nun über die Zukunft des Unternehmens. Wir haben zuvor viele Effizienzmaßnahmen umgesetzt und führen gerade einen diskreten Investorenprozess durch. Dieser wird jedoch nur gelingen, wenn der Großkunde nicht abspringt.

Gibt es generell Veränderungen bei M&A-Prozessen angesichts der schwierigen Lage? Wo sehen Sie hier die nötigen Ausgangspunkte für erfolgreiche Transaktionen?
Die Kaufpreise sind gesunken, und es ist schwierig, überhaupt einen Käufer zu finden. Wir sehen zudem eine veränderte Käuferstruktur. In einigen Branchen sehen wir wieder vermehrt Interessenten aus dem europäischen Ausland und Nordamerika. Interessenten aus Asien, die vor einigen Jahren oft im Rennen waren, treten dagegen kaum noch in Erscheinung. Insgesamt sind heute bei M&A-Prozessen für krisenbehaftete Unternehmen flexiblere und effiziente Lösungen gefragt. Beispielsweise ist die Anpassung der Kosten- und Verbindlichkeitenstruktur mittels einer Eigenverwaltung oft Voraussetzung für eine Transaktion. Der Vorteil für unsere Mandanten besteht darin, dass wir bei PLUTA alle dafür notwendigen Leistungen aus einer Hand anbieten.

Sie sind bereits seit vielen Jahren bei PLUTA in der Sanierung tätig. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Das Besondere der Tätigkeit besteht darin, dass ich in einem Unternehmen in kürzester Zeit wichtige Veränderungen umsetzen kann. Aktuell kann man von einer „Renaissance der Sanierung“ sprechen. Allerdings verglichen mit früheren Sanierungen hat sich die Dynamik durch „Multi- bzw. Stapelkrisen“ radikal verändert. Damit einhergehend ist auch die Komplexität deutlich gestiegen. Meine Aufgabe ist es den Dreiklang aus veränderter Dynamik, erhöhter Komplexität und der notwendigen Kommunikation, damit Mitarbeiter und Entscheider im krisengeplagten Unternehmen die notwendigen Anpassungen auch mittragen, auszubalancieren. Dabei treffen wir oft schnelle Entscheidungen, müssen aber auch mal Fehler eingestehen und dann sofort korrigieren. Das ist aus meiner Sicht essentiell und eine Mentalitätsfrage. Dieser Verantwortung versuche ich täglich, gerecht zu werden. Unser Beitrag zum Erhalt von Unternehmen lässt mich die Arbeit voller Zuversicht angehen.

Vielen Dank für das Gespräch.
· Christiane Kunz, PLUTA Niederlassung Ulm

Ludwig Stern

Ludwig Stern
Diplom-Betriebswirt

Zur Person

Ludwig Stern ist Experte für Sanierung und Restrukturierung im deutschen Mittelstand. Er ist Gesellschafter der PLUTA Management GmbH und arbeitet in der PLUTA Niederlassung in München.

PLUTAkurios

Schreiben an den Insolvenzverwalter zu den voraussichtlichen künftigen Zahlungen des Schuldners:

„Der, welcher Aufseher dieser Welt im höchsten Himmel ist, der allein weiß es, es sei denn, auch er weiß es nicht.“

→ Gott sei Dank.

Hinweise
PLUTAnews erscheint zweimal jährlich mit aktuellen Branchen-Insights der Sanierungs- und Restrukturierungsbranche. Nachdruck und Vervielfältigungen sind nur mit vorheriger Genehmigung von PLUTA gestattet.

Zu den Bildnachweisen

Redaktion
Dr. M. Pluta
L. Stern
Dr. S. Laubereau
S. Witt
P. Sutter
V. Herzog
C. Kunz