Sanieren heißt restrukturieren
Januar 2014
Wörtlich geht es bei der Sanierung um die Gesundung eines Unternehmens. Auf dem Weg dahin kommt es vor allem auf leistungs- und nicht nur auf finanzwirtschaftliche Aspekte an.
Die Sanierung von Unternehmen hat Konjunktur. Im März 2012 trat das ESUG in Kraft – das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen. Auch in der aktuell diskutierten dritten Stufe der Insolvenzrechtsreform geht es um dieses Thema. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Modewort?
Fazit
Sanierung ist derzeit das beherrschende Thema. Doch nicht überall, wo davon gesprochen wird, geschieht dies auch. Es braucht weit mehr als einen Schuldenschnitt und Stundungen, um ein Unternehmen zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Eine erfolgreiche Sanierung erfordert eine umfassende Restrukturierung – und nicht nur finanzielle Maßnahmen. Allein die Wohltat eines Schuldenerlasses reicht auf keinen Fall.
PLUTA veröffentlicht Insolvenzkrimi
Das ESUG hat die Zeitachse bei der Beratung von Krisenunternehmen nach vorn geschoben. Das umfassende Sanierungs-Know-how der Kanzlei steht daher künftig auch Betrieben vor der Insolvenz zur Verfügung.
Seit ihrer Gründung steht die Kanzlei PLUTA für die Fortführung und Sanierung insolventer Unternehmen. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Modelleisenbahn- Hersteller Märklin. Darüber hinaus brachte das PLUTA-Team in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere mittelständische Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur. Jüngstes Beispiel ist die älteste Batteriefabrik der Welt (vgl. Seite 3).
Das hierbei gewonnene umfangreiche Know-how bietet PLUTA künftig auch vor der Insolvenz an. Die Schwerpunkte der Tätigkeit liegen in der unternehmerischen Planung, dem Interimsmanagement und der Eigenverwaltung in der Insolvenz. Dabei profitiert die Kanzlei insbesondere von drei Faktoren:
- Betriebswirtschaftlichem Know-how
- Umsetzungskompetenz
- Schlagkräftigen Teams
Fundierte Analyse und rasches Handeln
Die Teams wissen aus zahlreichen Insolvenzfällen, worauf es in der Krise ankommt: Eine fundierte Analyse und danach rasches, entschlossenes Handeln. Je nach Bedarf greifen Betriebswirte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer Krisenunternehmen unter die Arme. Viele dieser Experten verfügen über Mehrfachqualifikation und vereinen betriebswirtschaftliches Können und rechtliche Expertise. Wenn erforderlich, ziehen sie erfahrene Geschäftsführer bzw. Interimsmanager hinzu, die mit den Besonderheiten der jeweiligen Branche vertraut sind.
Was PLUTA in der Sanierung leisten kann
Eine Sanierung kann nur so gut sein, wie das Team, das dahintersteht. Bei PLUTA können die Experten auf praxiserprobte Produkte zurückgreifen, um Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu setzen. Nachfolgend finden sich die wichtigsten Leistungen im Überblick: Eine integrierte Unternehmensplanung, eine Due Diligence für Unternehmen in der Krise, einzelfallbezogene Compliance Prüfungen und ein Sanierungskonzept schaffen die nötige Transparenz und helfen allen Beteiligten, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Lückenloses Controlling in der Umsetzungsphase und erfahrene Interimsmanager sichern den Umsetzungserfolg. Zudem nutzt die Sozietät ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Insolvenzverwaltung. So weiß sie bereits im Vorfeld einer Insolvenz, worauf es im Fall der Fälle ankommt. PLUTA bereitet frühzeitig einen Plan B als Handlungs- und Verhandlungsalternative vor, entwickelt ein Insolvenzszenario und begleitet die Eigenverwaltung.
ALLGEMEIN
- Unternehmensplanung
- Distressed Due Diligence
- Compliance Prüfungen
- Sanierungskonzepte IDW S6 (Erstellung oder Prüfung)
OPERATIV
- Umsetzung und Controlling der Sanierungskonzepte
- Interimsmanagement
INSOLVENZ
- Insolvenzszenario
- Eigenverwaltung (Beratung und Interimsmanagement)
Nachfolgelösung für NAVITEK
Bremen Insolvenzverwalter Dr. Christian Kaufmann hat eine Nachfolgelösung für die NAVITEK -Schiffsreparatur- und technische Beratungsgesellschaft mit beschränkter Haftung gefunden. JADE-DIENST aus Wilhelmshaven übernimmt den Geschäftsbetrieb des Unternehmens, das weltweit Montage-, Reparatur- und Wartungsarbeiten an Schiffen sowie Industrieanlagen erbringt und im Oktober 2013 Insolvenz anmelden musste. Alle 19 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Sechs Auszubildende wurden in anderen Betrieben untergebracht. Dr. Kaufmann erklärt: „Ich freue mich, dass es innerhalb kurzer Zeit gelungen ist, eine Lösung zu finden, die nicht nur zum Erhalt sämtlicher verbliebener Arbeitsplätze, sondern auch zu einer voraussichtlich sehr hohen Quote für die ungesicherten Gläubiger führt.“
Ammann führt Bayern-Batterie aus der Krise
München Keine Rohstoffe, keine finanziellen Mittel und ein eingestellter Geschäftsbetrieb: Unter solch widrigen Voraussetzungen trat Rechtsanwalt und Steuerberater Stephan Ammann beim ältesten Batteriehersteller der Welt an. Schon in den ersten Tagen der vorläufigen Insolvenz entschied er sich für eine Wiederaufnahme der Produktion. Nur vier Monate später gelang ihm im Rahmen eines Insolvenzplans der Verkauf der Geschäftsanteile der wiederbelebten F.X. Mittermaier & Söhne an die AIM Gruppe mit Stammsitz in Fürth. Das vor allem unter seinem Markennamen Bayern-Batterie bekannte Unternehmen aus Isen erhält damit wieder eine Zukunftsperspektive. Der Investor, der ebenfalls Produkte aus dem Bereich der Batterie- und Ladetechnik fertigt und vertreibt, wird die Industriebatterieproduktion am Standort weiterführen und alle derzeit beschäftigten Mitarbeiter übernehmen. Auch für die Gläubiger ist diese Lösung im Rahmen des von Ammann erarbeiteten Insolvenzplans ein voller Erfolg: Sie können mit einer Quote von voraussichtlich über 90 Prozent rechnen.
100 Prozent Quote bei den Grauen
Solingen PLUTA-Rechtsanwalt Stefan Conrads kann das Insolvenzverfahren über die Grauen, der Vermögensgesellschaft der gleichnamigen Partei, erfolgreich abschließen. Nach langwierigen Verhandlungen kam es nun zu einem Vergleich. Der Deutsche Bundestag, der die erste Instanz finanziert hatte, erhielt sein Geld bereits zurück, ebenso wie der Prozesskostenfinanzierer der zweiten Instanz. Die Gläubiger bekommen eine Quote von 100 Prozent. Die Graue Panther Vermögensverwaltung ging bereits im Jahr 2008 in die Insolvenz. Conrads war jedoch bei intensiven Recherchen aufgefallen, dass der Sohn der Parteigründerin der Vermögensverwaltung ein Grundstück zu einem deutlich überhöhten Preis sittenwidrig verkauft hatte. Dies bestätigte auch ein vom Gericht bestellter Sachverständiger.
Alle Arbeitsplätze erhalten
Hamburg Unmittelbar nach der Insolvenzeröffnung veräußerte Christian Heim das Abbruchunternehmen der Lindenblatt GmbH. Durch die übertragende Sanierung bleiben alle 14 Arbeitsplätze des Abbruchunternehmens erhalten. Die neue Firma Lindenblatt übernahm darüber hinaus alle bestehenden Aufträge. Der Hamburger Fachanwalt Heim sieht „gute Voraussetzungen für einen Neustart“. Hohe Forderungsausfälle hatten Lindenblatt in Schieflage gebracht. „Wenn die Durchsetzung dieser offenen Forderungen gelingt, können die Gläubiger mit einer sehr hohen Quote rechnen“, so der Insolvenzverwalter. Die Gläubigerversammlung stimmte der Erhebung der Zahlungsklagen bereits zu.
Grauer Kapitalmarkt
München Mit einem besonderen Fall des grauen Kapitalmarkts beschäftigt sich PLUTA-Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt. Das Insolvenzverfahren über die Thormann Capital GmbH und Thormann Green Energy Verwaltungs GmbH. Die Gesellschaften verwalteten Beteiligungskapital von rund 6,5 Millionen Euro. Insgesamt haben rund 650 Anleger investiert. Willrodt wird in den nächsten Monaten versuchen, die erfolgten Investitionen im Wege von Vergleichsregelungen rückabzuwickeln, um zumindest einen Teil der investierten Gelder zu erhalten. Erste Vergleichsgespräche dazu wurden bereits geführt.
1,5 Mio. Euro investiert
Ulm Sanierungsexperte Michael Pluta hat die Aluminiumgießerei Scheeff an die C.F. Maier-Firmengruppe verkauft. Nach monatelangen Anstrengungen konnte das PLUTA-Team die Übernahme zum 1. September 2013 realisieren. Der Käufer übernimmt 111 Mitarbeiter. Während des Insolvenzverfahrens hatten Michael Pluta und sein Team das Unternehmen fortgeführt und saniert. Sie mussten dabei rund 1,5 Mio. Euro investieren, um unter anderem behördliche Auflagen zu erfüllen. Der Automobilzulieferer aus dem schwäbischen Nersingen hatte im Oktober 2012 Insolvenz angemeldet.
Dialog: Interview mit Dr. Maximilian Pluta
Pragmatische Lösungen
Sie sind für den neuen Sanierungsbereich verantwortlich. Warum erweitert die Kanzlei ihr Leistungsspektrum?
PLUTA besitzt traditionell eine hohe Sanierungskompetenz in der Insolvenzverwaltung. Der Gesetzgeber hat nun den Weg der Eigenverwaltung gestärkt. Außerdem besteht die Nachfrage nach Sanierungsexpertise vor der Insolvenz. Die Erweiterung unserer Geschäftstätigkeit ist somit naheliegend.
Was sind Ihre Ziele?
Wir wollen die Stärke der Kanzlei für die neuen Leistungen nutzen.
Was zeichnet die Kanzlei im Bereich der Sanierung aus?
Wir haben schlagkräftige Teams, arbeiten umsetzungsorientiert und verfügen über die betriebswirtschaftliche Kompetenz.
Sie haben bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gearbeitet. Welche Tätigkeit hatten Sie dort?
In der Sanierungsberatung beschäftigte ich mich mit Unternehmensplanungen, Cashflow Prognosen, IDW S6 Gutachten, Beurteilung von Going-Concern sowie Insolvenzgründen. Außerdem habe ich bei Jahresabschlussprüfungen mitgearbeitet.
Was ist für den Erfolg eines Mandats wichtig?
Die besondere Herausforderung liegt darin, bereits vor der Mandatsvereinbarung einzuschätzen, ob ein Mandant die Sanierung mittragen wird und aus welchen Gründen. Hierbei ist gegenseitiges Vertrauen äußerst wichtig.
Was war Ihr erfolgreichstes Projekt?
Das sind diejenigen Projekte, über die man nie etwas in der Zeitung lesen wird
Sie sind Diplom-Kaufmann, Rechtsanwalt und Steuerberater. Ein Vorteil?
Die Herausforderungen einer Sanierung vor oder in der Insolvenz umfassen alle Disziplinen. Die Vertrautheit mit „der Zahlenwelt“ und „dem Recht“ ermöglicht das Erkennen von pragmatischen Lösungen.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Job?
Die täglich neuen Herausforderungen in den unterschiedlichsten Branchen. Dabei trifft man immer wieder auf interessante Persönlichkeiten und findet neue Lösungen.
Wie schalten Sie ab?
Am liebsten verbringe ich meine Freizeit mit der Familie und meinen zwei kleinen Kindern. Hinzu kommt Sport. Rudern und Radfahren im Sommer und Ski-Langlauf im Winter.
Was machen Sie sonst gerne in der Freizeit?
Ich mag gerne Musik und spiele Klavier. Außerdem bin ich gerne auf Reisen, um neue Eindrücke zu sammeln.
Dr. Maximilian Pluta
Rechtsanwalt, Diplom-Kaufmann, Steuerberater
Zur Person
Dr. Maximilian Pluta arbeitet seit 2013 bei der PLUTA Rechtsanwalts GmbH in München. Er ist 1978 in Hamburg geboren und studierte Rechtswissenschaft sowie Betriebswirtschaftslehre in Regensburg. Er promovierte 2009 und legte 2011 sein Steuerberaterexamen ab. Von 2008 bis 2013 war er bei Ernst & Young in Hamburg tätig.
PLUTAkurios
Briefe an den Insolvenzverwalter
Überraschung beim Blick in den Geschäftsführerdienstvertrag eines insolventen Unternehmens: Ausdrücklich ist der Gesellschaft bekannt und dem Geschäftsführer erlaubt, dass er in seiner Freizeit als Bus- und Lastwagenfahrer tätig ist. Die Folge: der Geschäftsführer war nach einer Woche in der Eigenverwaltung mehrere Wochen weg und bevorzugte die Arbeit als Busfahrer. Sein Argument: das Trinkgeld sei immer so hoch.
Eigenverwaltung mal anders.
Nur Bares ist Wahres.