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Patrick Sutter
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Als PDF herunterladenDie Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH kann ihre strategische Neuausrichtung im Rahmen des gerichtlichen Sanierungsverfahrens fortsetzen. Die Sanierung in Eigenverwaltung bietet die Chance, die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH strukturell und wirtschaftlich so aufzustellen, dass eine langfristige Perspektive für beide Standorte entsteht – eingebettet im Versorgungsverbund Nordschwaben und ausgerichtet auf das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG). Das Amtsgericht Nördlingen hat das gerichtliche Sanierungsverfahren am 26. Mai 2025 planmäßig eröffnet. Seit dem 19. März 2025 befindet sich die Gesellschaft im Verfahren.
Die Sanierung in Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführung bleibt dabei im Amt, führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren und wird von externer Seite unterstützt. Die Sanierungsexperten der PLUTA Rechtsanwalts GmbH begleiten die Neuaufstellung der Klinik. Dr. Maximilian Pluta ist seit März 2025 als Sanierungsgeschäftsführer tätig, um den Restrukturierungsprozess gemeinsam mit Geschäftsführerin Sonja Greschner umzusetzen. Das Amtsgericht Nördlingen bestellte Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte zum Sachwalter. Er war zuvor bereits als vorläufiger Sachwalter tätig, um das Verfahren im Sinne der Gläubiger zu begleiten. Die Gläubiger können im Verfahren nun ihre Forderungen beim Sachwalter zur Tabelle anmelden.
Die Weichenstellung ist richtig und wichtig
Die Kreisklinik richtet sich mit ihren zwei Standorten für die Zukunft aus. Ziel bleibt weiterhin die nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung und Zukunftssicherung der Klinikstandorte. Im Rahmen des Verfahrens ist ein sozialverträglicher Personalabbau leider unumgänglich, der auf Basis eines belastbaren Sozialplanes mit den Betriebsratsgremien abschließend verhandelt worden ist. Das hatten die Verantwortlichen bereits im März bei Verfahrenseinleitung angekündigt. Ab heute informieren sie die Mitarbeiter über den Abbau von 190 Arbeitsplätzen. Davon sind Mitarbeiter an beiden Standorten in Dillingen und im Zuge der Schließung der Fachbereiche Zentrale Notaufnahme und Chirurgie mit Orthopädie am Standort Wertingen betroffen. Die Geschäftsführung ergreift Maßnahmen, um den betroffenen Mitarbeitern Job-Alternativen bspw. im nordschwäbischen Versorgungsverbund aufzuzeigen und zu vermitteln.
Geschäftsführerin Sonja Greschner sagt: „Das ist ein schmerzhafter Einschnitt, aber es gibt leider keine Alternative. Wir müssen in der Verantwortung für die gesamte Belegschaft und die medizinische Versorgung der Region handeln. Unser Ziel ist es, die Klinikstandorte in Dillingen und Wertingen zu erhalten und auch künftig als verlässliche Säulen der Gesundheitsversorgung in der Region zu erhalten. Wir benötigen langfristig wirtschaftlich tragfähige Strukturen, um uns für die Zukunft aufzustellen. Dies umfasst neben organisatorischen und strukturellen Maßnahmen auch die engere Verzahnung mit ambulanten Strukturen sowie strategische Kooperationen – insbesondere mit den Donau-Ries Kliniken. Die Bürger im Landkreis Dillingen können sich weiter auf uns verlassen. Der Betrieb läuft weiter, aber ab Juni 2025 in veränderten Strukturen.“
Die Klinik in Dillingen wird wie bisherig als zentraler Akut- und Notfallversorger mit Zentraler Notaufnahme, Innerer Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie & Geburtshilfe und Anästhesie/Intensivmedizin eine wichtige Rolle für die Region einnehmen. Der Standort Wertingen konzentriert sich auf die Versorgung älterer Menschen mit Innerer Medizin und Akutgeriatrie und wird sich hin entwickeln zu einem Krankenhaus mit stationären, rehabilitativen und ambulanten Säulen.
Diese zukünftige Struktur entspricht dem vom Kreistag mit großer Mehrheit am 14. März 2025 beschlossenen „Medizinkonzept“ 2025“. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hatte zuletzt das vom Kreistag beschlossene Konzept als „richtig“ bewertet und dabei darauf hingewiesen, dass die neuen gesetzlichen Anforderungen mit dem KHVVG und der starke Trend zu mehr Ambulantisierung sowie der Fachkräftemangel eine Anpassung der Strukturen zwingend erforderten. Zudem schrieb es der für den Standort Wertingen vorgesehenen Etablierung der Altersmedizin mit Akutgeriatrie mit Blick auf den demografischen Wandel eine zunehmende Bedeutung zu.
„Wir arbeiten an einer langfristigen Lösung für die beiden Klinik-Standorte. Mit dem Medizinkonzept und den Sanierungsmaßnahmen stellen wir die gemeinnützige Gesellschaft zukunftsfähig auf. Es geht darum, die beiden Kliniken wirtschaftlich zu betreiben“, so der Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta. Ein Restrukturierungsteam von PLUTA unterstützt die Klinik seit mehreren Monaten. Neben Dr. Maximilian Pluta arbeiten im Team Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern, die Rechtsanwälte Florian Zistler, Markus Fünning, Daniel Barth, Peter Roeger sowie die Wirtschaftsjuristen Dennis Stroh und Celine Plaschke.
Der vorläufige Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte erklärt: „Das Verfahren verläuft planmäßig. Die vergangenen Monate waren sehr konstruktiv, alle Beteiligten arbeiten sehr gut zusammen. Die erfolgte Eröffnung des Verfahrens ist ein wichtiger Schritt und bestätigt, dass der eingeschlagene Sanierungskurs fortgesetzt werden kann.“
PLUTA Experten
Dr. Maximilian Pluta
Rechtsanwalt, Diplom-Kaufmann, Steuerberater
Ludwig Stern
Diplom-Betriebswirt
Florian A. Zistler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht
Daniel Barth
Rechtsanwalt, Wirtschaftsmediator (CVM)
Markus Fünning
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Celine Plaschke
Master of Laws (LL.M.)
Peter Roeger
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Wirtschaftsjurist
Dennis Stroh
Wirtschaftsjurist