Insolvenzverwalter Martin Prager verkauft traditionsreiches Münchner Bekleidungsunternehmen März
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Insolvenzverwalter Martin Prager verkauft traditionsreiches Münchner Bekleidungsunternehmen März

19. Mai 2010 · München · Geschäftsfeld Insolvenzverwaltung

Kündigungen weitgehend vermieden

Alle 450 Arbeitsplätze in Deutschland und Ungarn werden übernommen

Nur sehr selten schaffen insolvente Unternehmen einen Turnaround aus eigener Kraft / März agiert derzeit unabhängig am Markt und erwirtschaftet Gewinn

München, 17. Mai 2010. Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager von der Pluta Rechtsanwalts GmbH gibt heute bekannt, dass er das traditionsreiche Münchner Textilunternehmen März an Mark Bezner, Eigentümer des Bekleidungsherstellers OLYMP Bezner GmbH & Co. KG, verkauft hat. „Wir sind stolz darauf, dass wir einen so traditionsreichen Betrieb erfolgreich über eine Insolvenz ohne Investorenhilfe ganz aus eigener Kraft sanieren konnten und ihm damit eine Zukunftsperspektive bieten können“, erklärt Prager. „März ist wieder ein gesundes Unternehmen, das derzeit völlig unabhängig am Markt agiert." Bezner erwirbt mit Zustimmung der Gläubiger sämtliche Anteile an der März München AG und an der ungarischen Tochter März Fashion Kft. Das Unternehmen beschäftigt heute 450 Mitarbeiter, davon 90 Mitarbeiter am Standort in München und 360 Mitarbeiter im ungarischen Hodmezövasarhely. „In Bezner sehen wir einen finanzstarken und branchenerfahrenen Investor, der die erfolgreiche Linie der Insolvenzverwaltung fortführen und dem Unternehmen langfristig eine Perspektive geben kann“, bestätigt Prager.

Das Textilunternehmen März München AG ist fokussiert auf das Design, die Produktion und die Vermarktung hochwertiger Strickmode. Die Mode wird in dem ungarischen Tochterbetrieb überwiegend selbst hergestellt. Aufgrund strategischer Fehlentscheidungen des Managements musste die Firma am 11. Februar 2004 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Das Verfahren wurde am 26. April 2004 eröffnet. Dem Unternehmen März München AG wurde in den vergangenen sechs Jahren ein scharfer aber sehr erfolgreicher Restrukturierungsprozess auferlegt mit dem Ergebnis, dass der Turnaround geschafft wurde und das Unternehmen dauerhaft in die Gewinnzone zurückkehren konnte. Abschluss der Restrukturierung war in 2008 die Ausgliederung des operativen Geschäfts in eine neu gegründete Gesellschaft.

Turnaround aus eigener Kraft geschafft

Bei nur einer verschwindend geringen Zahl von Unternehmen, die eine Sanierung über eine Insolvenz anstreben, gelingt ein Turnaround aus eigener Kraft ohne zusätzliche Investorenhilfe und der Erhalt von Arbeitsplätzen. „Es ist ein schönes Ergebnis, dass wir ein unabhängiges Unternehmen verkaufen können, das erfolgreich am Markt agiert und Gewinn erwirtschaftet“, so Prager. Für den effizienten Einsatz der Restrukturierungsmaßnahmen wurden bei März alle Unternehmensbereiche einer Prüfung unterzogen. Im Vertrieb und Marketing waren beispielsweise eine falsche Markenstrategie und fehlende Werbemaßnahmen für Endverbraucher große Schwachstellen. Letztendlich wurde die Marke komplett neu auf modische Trends ausgerichtet, nachdem März jahrelang ausschließlich auf den klassischen Bereich gesetzt hatte. Beispielhaft für den klassischen Trend waren damals die Pullover, die der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher getragen hat und die unter dem Namen „Genscher-Pulli“ bekannt wurden.

Weitere Maßnahmen waren die Auslagerung der Logistik, die Optimierung der Arbeitsprozesse und die Erweiterung des Sortiments. Das Exportgeschäft konnte in den vergangenen sechs Insolvenzjahren auf 16 Prozent fast verdoppelt werden (Stand 31.12.2009). Im Rahmen dieser Maßnahmen stieg der Gesamtumsatz vor Bereinigung Einzelhandelsumsatz von 19,8 auf 23,6 Mio. Euro (Stand: 31.12.2009).

Für die Gläubiger hat sich die relativ lange Fortführung unter der Führung des Insolvenzverwalters ausbezahlt, nicht nur die gesicherten Gläubiger haben ihr Geld bereits vollständig erhalten, auch die Quote für die Insolvenzgläubiger wird deutlich über 50 Prozent liegen.

Zahl der Mitarbeiter steigt

Die Zahl der Mitarbeiter in München, die bei Antragstellung 129 betrug, sank nach Eröffnung des Verfahrens um 61 auf 68. Die Verringerung war im Wesentlichen auf die Auslagerung der Logistiksparte zurückzuführen, so dass Kündigungen weitgehend vermieden werden konnten. Bis heute konnte die Mitarbeiterzahl bei März aber wieder um 22 auf 90 gesteigert werden (Stand: 31.12.2009).

Ihr Pressekontakt

Patrick Sutter
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