C.F. Maier-Firmengruppe stellt sich neu auf
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C.F. Maier-Firmengruppe stellt sich neu auf

21. Dezember 2020 · Königsbronn · Geschäftsfeld Sanierung und Restrukturierung

  • Erfolgreiche Kunststoff-Gruppe behauptet sich gut in der Corona-Krise
  • Guss-Sparte saniert sich in Eigenverwaltung

Die C.F. Maier-Firmengruppe mit über 1.000 Mitarbeitern in Europa und den USA stellt sich für die Zukunft neu auf. Der Name C.F. Maier steht für hochwertige Produkte in zwei voneinander unabhängigen Geschäftsfeldern, der Kunststoffverarbeitung und dem Leichtmetallguss sowie einem Dienstleistungsbereich. Die Kunststoff-Gruppe, in der weltweit mehr als 850 Mitarbeiter beschäftigt sind, konnte sich auch im schwierigen Corona-Jahr 2020 gut behaupten. Die Umsatz- und Ertragsentwicklung verläuft in diesem Geschäftsfeld sogar besser als geplant. Die seit Jahren defizitäre Guss-Sparte an den Standorten Königsbronn und Nersingen/Straß startet ein Sanierungsverfahren. Ziel ist, die deutlich kleinere Sparte mit rund 120 Mitarbeitern auf eigene Beine zu stellen, um einen Restrukturierungsplan oder einen Verkauf zu ermöglichen.

Die drei Gesellschaften der Guss-Sparte – die C.F. Maier Giesserei Scheeff GmbH & Co KG und die C.F. Maier Metallbearbeitung GmbH & Co KG, beide aus Nersingen/Straß (72 Mitarbeiter), und die C.F. Maier Leichtgusswerk GmbH & Co KG aus Königsbronn (47 Mitarbeiter) – haben daher beim Amtsgericht Aalen Anträge auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Unterstützt werden die Unternehmen von der Restrukturierungsgesellschaft PLUTA. Marcus Katholing von der PLUTA Management GmbH wird Sanierungsgeschäftsführer (CRO) der Gesellschaften. Michael Pluta von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH unterstützt federführend das Sanierungsteam.

Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht Prof. Dr. Martin Hörmann von anchor Rechtsanwälte. Er sagt: „Die Eigenverwaltung ist ein geeignetes Instrument, um Unternehmen zu sanieren und eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Wir begleiten das Verfahren im Sinne der Gläubiger.“ Der Geschäftsbetrieb der drei Gesellschaften läuft uneingeschränkt weiter.

Die C.F. Maier Guss-Sparte produziert auf modernen Maschinen und Anlagen eine breite Palette an unterschiedlichen Produkten, überwiegend für Abnehmer aus dem Sektor Antriebstechnik. Insgesamt arbeiten rund 120 Mitarbeiter an den zwei Standorten in Baden-Württemberg und Bayern. Die Mitarbeiter wurden bereits von Geschäftsführer Neset Kiremitci und Sanierungsgeschäftsführer Marcus Katholing über die aktuelle Situation informiert. Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die kommenden drei Monate gesichert.

Die Kunststoff-Gruppe von C.F. Maier ist nicht von der Antragstellung betroffen. In diesem, für Beschäftigung und Umsatz herausragenden Unternehmensbereich, der rund 85 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, wird es keine Veränderungen geben.

Mit einem hohen Auftragsbestand ist dieser Bereich anhaltend gut ausgelastet, profitabel und trotzt der Corona-Pandemie. Der Bereich profitiert von der hohen Nachfrage unter anderem nach Bauteilen für Reisemobile. Auch im Jahr 2021 wird die Kunststoff-Gruppe wachsen. Die weiteren Marktaussichten sind unverändert positiv.

Eigenverwaltung als Chance nutzen

Bei der deutlich kleineren Guss-Sparte ist die finanzielle Lage hingegen schwierig. C.F. Maier hat in dieser Sparte in den vergangenen Jahren Verluste im Millionenbereich verkraften müssen. Bislang wurden diese Verluste durch Quersubventionierung innerhalb der Firmengruppe aufgefangen. Gesellschafter und Geschäftsführung haben bereits in der Vergangenheit zahlreiche Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung der Guss-Sparte eingeleitet. Mit der Corona-Krise hat sich die Lage jedoch nochmals deutlich verschlechtert, die Umsätze sind dauerhaft um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Eine Sanierung in Eigenverwaltung ist nun notwendig, um diesen Bereich zu restrukturieren.

Sanierungskonzept notwendig

„Die gesamte Gussbranche in Deutschland steht derzeit vor immensen Herausforderungen, insbesondere durch die Transformation in der Fahrzeugindustrie. Mit der Eigenverwaltung wollen wir die Chance nutzen, die Sparte zukunftsfähig aufzustellen“, erläutert Sanierungsgeschäftsführer Marcus Katholing.

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Das Unternehmen führt unter Aufsicht eines Sachwalters und unterstützt durch erfahrene Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch das Verfahren. Geschäftsführer Neset Kiremitci ergänzt: „Der Betrieb läuft weiter. Alle Aufträge werden wie geplant ausgeführt.“ In den kommenden Wochen wird in Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen an einem umfassenden Sanierungskonzept gearbeitet. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: die Sanierung über einen Restrukturierungsplan oder den Verkauf.

Im PLUTA-Sanierungsteam arbeiten neben Marcus Katholing und Michael Pluta auch Dr. Maximilian Pluta sowie Stefan Warmuth und Stefan Endraß.

PLUTA Experten

Marcus Katholing

Marcus Katholing
Diplom-Betriebswirt, Bankkaufmann

Michael Pluta

Michael Pluta
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, vereidigter Buchprüfer

Dr. Maximilian Pluta

Dr. Maximilian Pluta
Rechtsanwalt, Diplom-Kaufmann, Steuerberater

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Stefan Warmuth
Rechtsanwalt, Diplom-Kaufmann, Steuerberater

Ihr Pressekontakt

Patrick Sutter
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